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Sony 360-Reality-Audio: Die Technik, Voraussetzungen und Alternativen - Euronics Trendblog

360-Reality-Audio ist ein Audio-Format von Sony, welches Töne und Geräusche in einem 3D-Raum darstellt. Zumindest soll es sich für euch so anhören, als wenn verschiedene Soundquellen zum Beispiel eines Videos oder Songs aus verschiedenen Richtungen kommen und aus verschiedenen Distanzen. Zusätzlich kann Sony mit 360-Reality-Audio Sounds auf verschiedenen horizontalen Ebenen darstellen. Also über oder unter euch. Normale 5.1- oder 7.1-Systeme können diese Ebene nicht darstellen.

Dabei können Soundingenieure verschiedene Soundquellen auf verschieden Kanälen spielen lassen und diesen zum Beispiel die Distanz und die Position zum Zuhörer zuordnen. So kann beim Mitschnitt eines Livekonzertes der Sound des Sängers von oben auf der Bühne vor dem Zuhörer kommen, während der Jubel der Zuschauer auf der gleichen eben von hinter dem Zuhörer kommt.

Damit möchte Sony euch näher an das Geschehen bringen. Es soll sich so anhören, als wenn ihr direkt beim Konzert oder im Tonstudio mit dabei seid. Passend dazu hat Sony auf der CES 2021 angekündigt, dass nun auch Video-Streaming mit 360-Reality-Audio möglich ist. Das bringt uns auch schon zur nächsten wichtigen Frage zur Technik: Was brauche ich überhaupt, um Sonys Raumklang-Audio nutzen zu können?

Voraussetzungen für 360-Reality-Audio

Um die Technik nutzen zu können, müsst ihr einige Voraussetzungen erfüllen. Und zwar braucht ihr die richtige App, das passende Abo und das richtige Wiedergabegerät. Außerdem müssen der Song oder das Video in 360-Reality-Audio verfügbar sein. Klingt erst mal kompliziert, ist aber eigentlich ganz einfach. Und, ach ja, dabei gelten für Kopfhörer und Lautsprecher verschiedene Voraussetzungen.

Damit ihr Sonys Raumklang mit Kopfhörern erleben könnt, braucht ihr eine von drei Musik-Streaming-Apps: Deezer, Tidal oder nugs.net. Zusätzlich braucht ihr ein Premium-Abo bei einem dieser Dienste, ansonsten habt ihr keinen Zugriff auf die 360-Grad-Funktionen. Laut Sony bieten die Dienste eine stetig wachsende Bibliothek an 360-Reality-Audio-Titeln.

Zusätzlich braucht ihr natürlich Kopfhörer. Laut Sony könnt ihr dafür Kopfhörer eurer Wahl verwenden. Sie müssen also über keine speziellen Eigenschaften verfügen. Ihr müsst sie allerdings mit eurem Smartphone verbinden können, das versteht sich von selbst. Der Musik-Streaming-Dienst Deezer, der 360-Reality-Audio anbietet, empfiehlt speziell die 360RA-Serie von Sony. Warum die sich besser für die Technik eignen, erwähnt Deezer nicht, und ich konnte es auch nicht herausfinden.

Wie eingangs schon erwähnt, könnt ihr auch mit kompatiblen Lautsprechern das 360-Reality-Audio erleben. Allerdings steht euch dafür nur noch eine App, Tidal, zu Verfügung, von der ihr natürlich wieder das Premium-Abo benötigt. Die App ladet auf euer Smartphone, welches ihr dann mit demselben WLAN-Netzwerk wie eure Lautsprecher verbindet. Theoretisch könnt ihr die Geräte auch über Bluetooth verbinden, aber Sony rät zu einer WLAN-Verbindung, wenn ihr die volle Qualität möchtet.

Habt ihr die Geräte verbunden, tippt ihr einfach auf das Cast-Symbol in der App und schon streamt ihr in 360-Reality-Audio. Natürlich müssen der Song eure Lautsprecher das gleichermaßen unterstützen.

Die passenden Lautsprecher

Sony hat (zum Zeitpunkt der Recherche für diesen Beitrag) gleich zwei Lautsprecher parat, die die 3D-Audio-Technik unterstützen und euch raumfüllenden Klang bieten. Das sind der SRS-RA3000 und der SRS-RA5000. Beide sind Premium-Lautsprecher, wobei der RA5000 noch eine Stufe höher im Premium-Segment anzusiedeln ist als der RA3000.

Der SRS-RA5000 arbeitet mit insgesamt sieben Soundtreibern, um den Klang im Raum zu verteilen. Dabei arbeitet er nicht nur auf der vertikalen Ebene, sondern verteilt die Töne auch horizontal. Dazu nutzt er drei nach oben gerichtete Lautsprecher, drei seitlich ausgerichtete und einen Subwoofer, der sich unten im Gehäuse befindet. Damit kann der smarte Lautsprecher alle Richtungen abdecken, um 360-Reality-Audio darzustellen.

Den Lautsprecher könnt ihr mit WLAN oder Bluetooth verbinden und auch mit Googles Chromecast nutzen. Mithilfe von Google Home könnt ihr den Lautsprecher schließlich einer Lautsprechergruppe im Haus zuordnen und ihn so mit anderen Lautsprechern im Netzwerk koordinieren. So könnt ihr zum Beispiel die gleiche Musik im ganzen Haus laufen lassen oder verschiedene Songs in unterschiedlichen Räumen spielen.

Beide Lautsprecher der SRS-RA-Reihe könnt ihr auch per Sprachsteuerung mit Amazons Alexa oder dem Google Assistenten steuern. Dazu fügt ihr den Lautsprecher über die entsprechende App einer Gruppe hinzu und nutzt dann eure Stimme, um zum Beispiel die Musik zu starten oder die Lautstärke zu ändern. Außerdem passen die beiden Lautsprecher die Lautstärke der einzelnen Songs an, damit sich alle Lieder gleich laut anhören.

Der SRS-RA3000 passt in jedes Wohnzimmer. Quelle: Sony

Über das Kalibrieren des Sounds müsst ihr euch mit den beiden Lautsprechern auch keine Sorgen machen. Sie haben ein Mikrofon eingebaut, welches die Umgebung wahrnimmt und im Zusammenspiel mit einem Algorithmus von Sony den Sound optimal auf eure Umgebung anpasst. So müsst ihr kein Soundprofi sein, um guten Sound zu erhalten. Mit beiden Optionen bekommt ihr High-End-Lautsprecher für Sonys 360-Reality-Audio.

3D-Sound-Alternative: Apples 3D-Audio

Auch Apple setzt mit 3D-Audio auf ein dreidimensionales Audio-Erlebnis. Auch dafür müsst ihr einige Voraussetzungen bei Hard- und Software erfüllen. Ihr braucht Apple AirPods Pro oder AirPods Max sowie ein iPhone 7 oder neuer. Die Soundtechnik funktioniert darüber hinaus auch mit den folgenden iPads:

  • iPad Pro 12,9“ und neuer
  • iPad Pro 11“
  • iPad Air (3.Generatoin) und neuer
  • iPad (6. Generation) und neuer
  • iPad mini (5.Generation)

Dabei sollten die Geräte über iOS 14 oder iPadOS 14 oder neuer verfügen. Wie bei 360-Reality-Audio braucht ihr auch für Apples Dienst die passenden Inhalte. Diese findet ihr zum Beispiel auf Apple TV+, bei iTunes, Disney+, Plex oder HBO Max. Auch hier sind nicht alle, sondern nur ausgewählte Inhalte mit dem Format kompatibel.

Apples 3D-Audio funktioniert mit AirPods Pro oder Max. Quelle: Apple

Neben dem räumlichen Audio hat Apple 3D-Audio noch einen weiteren Kniff. Es erkennt nämlich, wo ihr euch mit euren AirPods befindet und passt den Sound dementsprechend an. Das bedeutet, wenn ihr euren Kopf bewegt, wird diese Bewegung erfasst. Das System passt den Sound dann so an, als ob die Audioquelle immer noch vor euch steht. Auch Ultrabreitband (UWB) hilft hier bei der Kalibrierung.

Ihr habt also mit Apples 3D-Audio den gleichen Effekt, den auch unbewegliche Lautsprecher erzeugen würden, da das System eure Bewegungen ausgleicht. Schließlich bewegt sich die Soundquelle ja nicht nur, weil ihr euren Kopf bewegt. So wird das Erlebnis noch einmal realistischer.

Fazit

Sowohl Sonys 360-Reality-Audio als auch 3D-Audio von Apple sind coole Techniken, die euch näher ans Geschehen bringen. Allerdings sind die Voraussetzung noch relativ hoch und die Auswahl an verfügbaren Inhalten eher gering. Die Idee finde ich aber sehr gut, denn guter Sound ist bei Filmen, Musik oder Videospielen die halbe Miete. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass der 3D-Sound langsam, aber sicher mehr und mehr Inhalte erreicht.  

Titelbild: Sony

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