Der größte Getränkehersteller Deutschlands, Coca-Cola, streicht hunderte Stellen und schmeißt eine bekannte Marke aus dem Sortiment. Die Gewerkschaft ist empört.
Frankfurt – Der Mega-Getränkehersteller Coca-Cola will in Deutschland einige hundert Stellen streichen und eine Marke komplett aus dem Einzelhandel verbannen. Dann wird künftig ein Platz frei neben Fanta, Sprite und der klassischen Cola.
Unternehmen | The Coca-Cola Company |
CEO | James Quincey (1. Mai 2017–) |
Umsatz | 37,27 Milliarden USD (2019) |
Gründer | Asa Griggs Candler |
Gründung | 29. Januar 1892, Atlanta, Georgia, Vereinigte Staaten |
Zentrale | Atlanta, Georgia, Vereinigte Staaten |
Coca-Cola verbannt Marke aus den Supermarktregalen
Denn schon lange stellt Coca-Cola nicht mehr nur Limonaden her. Der Softdrink-Gigant ist in Deutschland auch im Wasser-Geschäft vertreten. Neben Vio steht in den Supermärkten Apollinaris in den Regalen. Noch.
Denn wie die Deutsche Presse-Agentur mitteilt, will Coca-Cola Deutschland das Angebot von Apollinaris stark begrenzen. Im Einzelhandel soll es dieses Wasser demnach ab dem kommenden März 2021 nicht mehr zu kaufen geben.
Coca-Cola streicht 485 Jobs in Deutschland
Doch das ist nicht alles: Die Coca-Cola-Gesellschaft, größter Getränkehersteller Deutschlands mit rund 7.500 Mitarbeitern, schließt und verkleinert mehrere Standorte. Dabei streicht der Konzern 485 Jobs. An anderer Stelle sollen jedoch 120 neue Arbeitsplätze entstehen, wie die Coca-Cola European Partners Deutschland GmbH (CCEP) in Berlin mitteilte.
Im kommenden Jahr soll dann das Abfüllwerk in Liederbach bei Frankfurt mit 250 Mitarbeitern schließen. Für den Sodenthaler Mineralbrunnen in Sulzbach bei Aschaffenburg wird aktuell noch ein Käufer gesucht (mehr Service-News bei RUHR24.de).
Coca-Cola streicht hunderte Jobs – Gewerkschaft zeigt sich empört
Doch die Wassermarke Apollinaris von Coca-Cola wird nicht gänzlich verschwinden. Im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr wird die Marke auf Gastronomie-Produkte beschränkt, dort werden 80 Mitarbeiter gehen müssen.
Coca-Cola will nach eigenen Angaben betriebsbedingte Kündigungen vermeiden und mit den Arbeitnehmervertretern Gespräche aufnehmen. Neben Abfindungen sollen alternative Tätigkeiten im Großraum Frankfurt und Karlsruhe angeboten werden. Dennoch reagiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) empört.
Mitten in #Coronakrise will @CocaCola allein in Deutschland fast 500 Menschen auf die Straße setzen. Ohne Not, trotz schwarzer Zahlen. Unmoralisch und verantwortungslos: Das ist ein skrupelloser Job-Kahlschlag zur Unzeit: https://t.co/BR7tYhWPot
— Gewerkschaft NGG (@GewerkschaftNGG) October 8, 2020
Gewerkschaft zu Entlassunge bei Coca-Cola: „Profitgier“ und „skrupelloser Job-Kahlschlag“
„Coca-Cola in Deutschland schreibt nach wie vor schwarze Zahlen“, erklärte der Südwest-Landesvorsitzende Uwe Hildebrandt. Der Vorsitzende betont, dass die Mitarbeiter Gewinne erzielt haben, dennoch Standorte zu schließen und Menschen zu entlassen zeugt seiner Meinung nach nicht von verantwortungsbewussten Verhalten. „Das ist reine Profitgier.“
Die Gewerkschaft NGG hat erklärt, dass man gemeinsam mit den Betriebsräten um jeden Arbeitsplatz kämpfen wolle. Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Freddy Adjan, kritisiert den geplanten Stellenabbau als „skrupellosen Job-Kahlschalg zur Unzeit“.
Video: Apollinaris-Wasser von Coca-Cola bei Öko-Test durchgefallen
Wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mitteilt, baut Coca-Cola European Partners Germany seit Jahren Stellen ab. 2010 waren in Deutschland noch 12.000 Menschen beschäftigt, 2015 nur noch 9200. Heute arbeiten 7500 Menschen für den Getränkekonzern an 29 Standorten in Deutschland.
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