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Brandgefahr und Borkenkäfer: Der Wald braucht einen Rettungsschirm - WELT

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In den deutschen Wäldern lagern rund 160 Millionen Kubikmeter Schadholz, die dringend geräumt werden müssten. Doch angesichts der anfallenden Mengen sind die Preise für Holz derzeit so niedrig, dass nicht einmal die Kosten für die Bergung gedeckt werden können. Der forstpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Karlheinz Busen, fordert daher jetzt die Bundesregierung auf, das Schadholz aufzukaufen und zwischenzulagern. „Nur so lässt sich die exponentielle Entwicklung der Waldschäden stoppen“, sagte Busen WELT AM SONNTAG. „Geschieht weiterhin nichts, steht ein Inferno im Wald unweigerlich bevor.“

Trockenheit, Hitze und auch Stürme haben in den vergangenen Jahren in den Wäldern enorme Schäden angerichtet. Bundesweit ist nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums eine Fläche von rund 250.000 Hektar betroffen. Wo aber Bäume absterben und vertrocknen, steigt die Waldbrandgefahr und Schädlinge wie der Borkenkäfer breiten sich aus – wodurch noch mehr Schäden entstehen. Deshalb, so Busen, sei es wichtig, das Schadholz aus dem Wald zu holen und dabei vor allem auch die vielen privaten Waldbesitzer finanziell zu unterstützen: „Im Energie- und Klimafonds stehen genügend Mittel dafür zur Verfügung.“

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Pro Kubikmeter Schadholz müsste der Bund etwa 15 Euro zahlen, schätzt Busen. Beim Abtransport sollten Technisches Hilfswerk (THW) und die Bundeswehr helfen. Auf nicht mehr genutzten Kasernenflächen oder Flugplätzen könne der Bund eigene Zwischenlager einrichten. Sobald sich die Holzmärkte erholt haben und die Preise wieder steigen, so der FDP-Mann, solle der Bund das Holz zum Beispiel an Sägewerke oder als Brennstoff an Heizkraftwerke weiterverkaufen.

Aufkauf und Zwischenlagerung von Schadholz müssten nach Vorstellung der Liberalen Bestandteil einer umfassenden „Waldschutzoffensive“ sein. In einem Antrag, der WELT AM SONNTAG vorliegt, fordert die FDP-Bundestagsfraktion die Bundesregierung auf, eine „Task-Force für den Wald“ einzusetzen, um eine „einheitliche und bundesweit verbindliche Waldstrategie“ zu erarbeiten. Wälder seien nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch von großer Bedeutung, heißt es in der Begründung des Antrags.

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Mehr als eine Million Arbeitsplätze in Deutschland würden direkt oder indirekt an der Forstwirtschaft hängen. Jährlich speicherten die deutschen Wälder 127 Millionen Tonnen Kohlendioxid und würden damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, heißt es weiter. Der Erhalt der Wälder sei daher insgesamt von „unschätzbarem Wert“. Der Antrag soll umgehend in den Bundestag eingebracht werden, damit er gleich nach der Sommerpause zur Abstimmung gestellt werden kann.

Dieser Text ist aus der WELT AM SONNTAG. Wir liefern sie Ihnen gerne regelmäßig nach Hause.

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Quelle: WELT AM SONNTAG



July 12, 2020 at 05:13AM
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